out

"Wir tragen unsere Herkunft stets mit uns und beziehen uns in unserem Sein auf ein diffuses „Davor“. Out ist der Moment der Entkernung, ein Ausbruch und eine Entbindung in ein neues Format, eine Transformation, die sich auf ihren Ursprung bezieht, der Versuch eines Abschieds, der nie ganz gelingen kann.

Die Arbeiten beziehen sich auf den Vorgang der Selbstablösung, eine existentielle Neuausrichtung, ein Überwechseln in ein anderes Gefüge. Sie versuchen auf sehr unterschiedlichen Wegen, den unsichtbaren Faden, der das Danach mit dem Davor verbindet auffindbar zu machen und anhand der Spuren zu beleuchten.
Einen Fluss kann man auf verschiedene Arten überqueren, über eine Brücke, springend, durchschwimmend – am Ende bleibt die Tatsache des Überwechselns, die hinterlassenen Spuren werden aber sehr unterschiedlich sein und jede Art des Überquerens beeinflusst das eigene Sein. Wir sammeln in unserem Leben beständig solch spezifische Erfahrungen ohne uns ihrer Existenz bewusst zu sein und jede neue ist ein Verlassen, ein Verlassen werden, ein Aufbruch und Hingeben.

Dieser Vorgang ist Opferung und Befreiung in einem, ungreifbar und bleibt in seiner Unkenntlichkeit schattenhaft."

Teile der Werkreihe Out entstanden in Kooperation mit Schülerinnen der Göttinger Tanzschule Art La Danse unter der Leitung Judith Kara und Sabine Harton.